Wenn er eine andere Glaubensregel als das geschriebene Wort Gottes vorgibt, verwerfen wir diese und weigern uns, sie anzuerkennen, und reduzieren die ganze Regel des katholischen (Anmerkung: rechtmäßigen) Glaubens auf die Schrift allein.
…Der Glaube ist also nicht die Gabe der Kirche, es sei denn in unzulässiger Weise und in einer bloß dienstlichen Eigenschaft; sondern er ist richtig und notwendig die Gabe und Wirkung des Heiligen Geistes, der durch die Schrift spricht. Die Summe der Sache ist diese: Der Glaube wird allein durch die Schrift hervorgebracht; daher ist der wahre Sinn der Schrift allein aus der Schrift selbst zu entdecken.
Unser drittes Argument lautet also: Der oberste Richter im Streitfall und rechtmäßige Ausleger der Schrift soll diese drei Eigenschaften haben: erstens, dass wir sicher wissen, dass das Urteil, das er fällt, wahr ist, und dass wir uns damit abfinden können; zweitens, dass keine Berufung gegen dieses Urteil zulässig ist; drittens, dass er von keiner Parteilichkeit beeinflusst wird. Die Kirche oder der Papst haben aber keines davon; die Schrift und der Heilige Geist, der in der Schrift spricht, haben sie alle. Darum soll ihnen die oberste Entscheidung gegeben werden, und nicht der Kirche oder dem Papst. Das Größere ist selbstredend. Der kleinere Teil, dass nämlich keine dieser Eigenschaften in irgendeiner sichtbaren Kirche oder im Papst vorhanden ist, ist auch klar.
Aus „A Disputation On Holy Scripture“ von William Whitaker