Von Thomas Boston

In Thomas Bostons Werk „The Necessity of Repentance“ (Die Notwendigkeit der Buße) stellt er klar, dass der Glaube in der Naturordnung der Buße vorausgeht. Obwohl die Gnade des Glaubens und der Buße zeitlich gleichzeitig gewährt werden, wird der Glaube als die „Quelle und der Ursprung der Buße“ bezeichnet. Das bedeutet, dass bei der geistlichen Erneuerung eines Menschen der Akt des Glaubens an Christus dem Akt der Buße naturgemäß vorausgeht. Boston argumentiert, dass der Prozess der Abkehr von der Sünde (Buße) durch den Akt des Glaubens an Christus eingeleitet wird und darin wurzelt. Damit jemand wirklich Buße tun kann, muss er also zuerst den Glauben an Christus ausüben, so Boston.

Er stellt fest, dass der Glaube in der natürlichen Ordnung der geistlichen Umgestaltung nicht nur die Vorstufe zur Buße ist, sondern auch deren wichtigste Triebfeder. Boston argumentiert, dass der Glaube die „führende Gnade“ und der „erste Atemzug einer belebten Seele“ ist, und weist darauf hin, dass es ohne Glauben unmöglich ist, Gott zu gefallen, und folglich auch unmöglich, wirklich in einer Weise Buße zu tun, die ihm gefällt (Heb 11,6; Jer 31,20; Joh 15,5). Er untermauert dies mit mehreren Punkten:

  1. Der Glaube als leitende Gnade: Boston betont, dass der Glaube die grundlegende Gnade ist, auf der alle anderen Gnaden, einschließlich der Buße, aufgebaut sind. Das liegt daran, dass die Umkehr eine Abkehr von der Sünde hin zu Gott erfordert, was nicht geschehen kann, ohne dass man zuerst Gott durch den Glauben anerkennt und ihm vertraut. Er zitiert Sacharja 12,10 und Apostelgeschichte 11,21, um zu veranschaulichen, wie der Glaube an Gott dem Akt der Hinwendung zu ihm in der Buße vorausgeht und ihn auslöst.
  2. Glaube erzeugt Buße: Boston vertritt die Ansicht, dass der Glaube die für die Umkehr notwendige göttliche Traurigkeit „erzeugt“, indem er das harte Herz zum Schmelzen bringt und die Tränen der Umkehr hervorbringt. Er argumentiert, dass man durch die Linse des Glaubens Gott in Christus sieht, was wiederum die Seele veranlasst, sich ihm in Buße zuzuwenden (Jeremia 3,22).
  3. Motivation zur Umkehr: Boston weist auch darauf hin, dass die Heilige Schrift und die Verheißungen der Gnade als Motivation für die Umkehr dienen, was bedeutet, dass eine Seele durch eine „gläubige Anwendung“ dieser Verheißungen zur Umkehr gebracht wird. Er veranschaulicht dies, indem er mehrere biblische Beispiele anführt, in denen Gottes Bereitschaft zur Vergebung und Heilung als Grundlage für die Umkehr zu ihm dargestellt wird (Jeremia 3:14, 22; Joel 2:12-13; Hosea 6:1; Matthäus 3:2, 4:17).
  4. Das Wesen der Buße an sich: Schließlich erklärt Boston, dass das Wesen der Buße, eine herzliche Umkehr von der Sünde zu Gott, von Natur aus Glauben erfordert. Er unterstreicht, dass man sich nicht zu Gott wenden kann, ohne durch Christus zu gehen (Johannes 14,6), und dass es keinen anderen Weg zu Christus gibt als den des Glaubens. Dies bedeutet, dass die Umkehr, die eine Hinwendung zu Gott ist, grundsätzlich im Glauben verwurzelt ist.

 

Boston räumt ein, dass manche die Buße vor den Glauben stellen oder die Buße erwähnen, ohne ausdrücklich den Glauben als Weg zur Erlösung zu erwähnen (Markus 1,15; Apostelgeschichte 2,38, 3,19). Er stellt jedoch klar, dass die Umkehr zwar zweifellos für das Heil notwendig ist, ihre Darstellung ohne Erwähnung des Glaubens jedoch nicht die Rolle des Glaubens als Mittel zur Erreichung des Ziels der Umkehr schmälert. Er führt aus, dass das Gebot Christi zur Umkehr im Wesentlichen eine Aufforderung zum Glauben ist, da wahre Umkehr ohne den Glauben an Christus nicht möglich ist.

Bostons Diskussion dient dazu, Missverständnisse über die Reihenfolge und die Beziehung zwischen Glauben und Umkehr zu korrigieren. Er betont, dass wahre Buße eine Frucht des Glaubens ist und dass Versuche, Buße zu tun, ohne zuerst an Christus zu glauben, fehlgeleitet sind. Dieses Verständnis ist entscheidend, um Sünder zu echter Bekehrung zu führen und Gläubige zu ermutigen, ihren Glauben als Grundlage ihres geistlichen Lebens zu vertiefen.

Die Diskussion über die Reihenfolge von Glaube und Buße ist in seine umfassenderen Ausführungen über die Notwendigkeit der Buße und die Dynamik von Glaube und Buße im christlichen Leben integriert. Boston verwebt diesen theologischen Punkt in eine größere Erzählung oder lehrmäßige Darstellung, anstatt ihn in einem einzelnen, speziell betitelten Kapitel zu isolieren.

Seine Diskussion erstreckt sich über mehrere Abschnitte, in denen er auf Einwände eingeht, Missverständnisse klärt und eine gründliche biblische und theologische Begründung dafür liefert, dass der Glaube in der Reihenfolge der geistlichen Wandlung vor der Buße steht. Dieser Ansatz spiegelt Bostons Methode wider, wichtige theologische Erkenntnisse in einen breiteren lehrmäßigen und seelsorgerlichen Rahmen einzubetten, um ein umfassendes Verständnis der Rolle der Buße bei der Erlösung und ihrer untrennbaren Verbindung zum Glauben zu vermitteln.

Thomas Bostons Buch über die Buße bietet, wie die ausführliche Diskussion über die Beziehung zwischen Glaube und Buße zeigt, mehrere zwingende Gründe für eine Empfehlung:

Boston bietet eine reichhaltige, theologisch fundierte Erforschung der Reue, wobei er ihre Notwendigkeit und die Rolle des Glaubens betont. Sein Werk ist tief in der Heiligen Schrift verwurzelt und bietet Einsichten, die sowohl tiefgründig als auch praktisch sind.

  • Das Buch zeichnet sich durch seine gründliche biblische Analyse aus. Boston verwendet eine breite Palette von Bibelstellen, um seine Argumente zu untermauern, was das Buch für alle wertvoll macht, die daran interessiert sind, Buße aus einer biblischen Perspektive zu verstehen.
  • Trotz seiner theologischen Tiefe weist Bostons Werk eine seelsorgerliche Sensibilität für die Kämpfe und Fragen des christlichen Lebens auf. Seine Erörterung von Glaube und Buße geht auf häufige Einwände und Missverständnisse ein und ist damit sowohl für Menschen, die ihren Glauben vertiefen wollen, als auch für Seelsorger, die nach Hilfsmitteln für Lehre und Seelsorge suchen, hilfreich.
  • Die Lektüre seines Werks bietet einen historischen Einblick in die theologischen Debatten und Auffassungen seiner Zeit und bereichert das Verständnis für die Entwicklung der christlichen Lehre.
  • Über seinen akademischen und theologischen Wert hinaus hat das Buch eine andächtige Qualität, die zur Selbstreflexion und zum geistlichen Wachstum anregt. Es fordert die Leser auf, ihr eigenes Leben im Lichte der biblischen Wahrheiten über Buße und Glauben zu prüfen.
  • Bostons umfassende Untersuchung geht über ein oberflächliches Verständnis von Buße als bloßer Reue über die Sünde hinaus und erforscht ihre Komplexität, ihre Verankerung im Glauben und ihre Auswirkungen auf das christliche Leben.

Aus diesen Gründen ist Thomas Bostons Buch über Buße ein wertvolles Hilfsmittel für Theologen, Pastoren, Seminarstudenten und Laienchristen gleichermaßen. Es bietet Tiefe, Klarheit und Ermutigung für alle, die echte Buße verstehen und praktizieren wollen.

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